Kurz (und recht frei) zusammengefasst: Die Genfer hatten im Zuge der Reformation den dortigen Bischof vertrieben, was den herrschenden Savoyern nicht passte und zur Belagerung der Stadt führte. Als Retter vor dem Hungertod soll Hans Franz Nägeli von der Bevölkerung Genfs begeistert empfangen worden sein; die anschliessende Vertreibung der Savoyer aus der ganzen Waadt ebnete seine weitere Karriere bis zum Schultheiss von Bern und Abgesandten an die Tagsatzung – und führte wohl auch dazu, dass er den wunderschönen Flecken Belletruche oberhalb von Rolle entdeckte und das dortige Weingut erstand.
Ursprünglich hatten sich Zisterzienser-Mönche aus dem Burgund im 12. und 13. Jahrhundert auf dem Grundstück des heutigen Gutes angesiedelt, ein Kloster gebaut und die Hanglage nach der Rodung mit den mitgebrachten Rebstecklingen bepflanzt – heute noch erinnern Flur- und Häusernamen wie Jérusalem oder Couvent an die frommen Mönche.
Nach dem Tod von Hans Franz Nägeli waren es vorwiegend die weiblichen Mitglieder der direkt oder indirekt nachfolgenden Berner Familien, die sich um das Gut Belletruche kümmerten. Namen wie von Wattenwyl, von Wurstemberger, von May, von Hallwyl, von Mülinen und von Erlach lösten sich durch Heirat ab.